Angeln vom Boot aus eröffnet eine ganz neue Welt für Angelfreunde. Wer bisher nur vom Ufer aus gefischt hat, wird schnell feststellen, dass das Angeln auf dem Wasser zahlreiche Vorteile bietet. Der Zugang zu abgelegenen Angelplätzen, die Flexibilität, unterschiedliche Gewässerzonen zu beangeln, und die Möglichkeit, größere Fische zu fangen, machen das Bootsangeln zu einer besonders spannenden Variante. Doch wie funktioniert das Angeln vom Boot eigentlich und was sollten Sie dabei beachten? Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um vom Boot aus erfolgreich zu fischen.
Der große Vorteil des Bootsangelns
Warum sollte man überhaupt vom Boot angeln? Ganz einfach: Mobilität. Mit einem Boot können Sie Orte erreichen, die vom Ufer aus unmöglich zu beangeln sind – sei es in tiefen Gewässern, an schwer zugänglichen Ufern oder in Buchten und Fjorden, die weitab von überlaufenen Hotspots liegen. Ein weiterer Vorteil ist die Zugangsmöglichkeit zu verschiedenen Gewässern, sei es in großen Seen, Flüssen oder an der Küste.
Vom Boot aus können Sie nicht nur größere Flächen abdecken, sondern auch gezielt bestimmte Fischarten anvisieren. Während Sie am Ufer oft auf den richtigen Moment warten müssen, können Sie vom Boot aus Ihr Ziel aktiv ansteuern und dabei die Angeltechnik variieren – sei es mit einer Spinnrute für Raubfische oder beim Angeln auf Grund für Welse und andere Bodenfische.
Voraussetzungen für das Angeln vom Boot
Bevor Sie das Angeln vom Boot aus genießen können, ist es wichtig, die rechtlichen Anforderungen zu kennen. In Deutschland benötigen Sie für das Fahren eines Bootes in vielen Fällen einen Bootsführerschein. Es gibt zwei wesentliche Arten:
- Sportbootführerschein Binnen (SBF-Binnen) – Erforderlich für Boote mit einem Motor von mehr als 15 PS, die in Binnengewässern (wie Flüssen oder großen Seen) eingesetzt werden. Dieser Schein ist vor allem dann nötig, wenn Sie mit einem schnellen, motorisierten Boot unterwegs sind.
- Sportbootführerschein See (SBF-See) – Für den Einsatz in Küstennähe oder auf größeren Gewässern, die ins offene Meer führen. Wer also an der Küste angeln möchte, etwa an der Nord- oder Ostsee, sollte diesen Schein in Erwägung ziehen.
Beide Scheine erfordern eine theoretische und praktische Prüfung. Wichtig zu wissen: Wer ein kleines Angelboot ohne Motor oder mit geringer Leistung fährt, benötigt in der Regel keinen Führerschein.
Auf den richtigen Kurs: Die besten Angelplätze vom Boot aus
Einer der größten Vorteile des Bootsangelns ist der Zugang zu abgelegenen Angelplätzen. Stellen Sie sich vor, Sie können auf einem See mit vielen Inseln an unberührte Stellen fahren, die kaum ein Angler je erreicht hat. Auch in Küstennähe, etwa bei Brandungsangeln in der Ostsee, lassen sich vom Boot aus oft größere Fänge erzielen. Für Raubfische wie Hechte oder Zander bieten sich die tiefen Zonen eines Sees oder Flusses an, die vom Ufer aus nur schwer zu erreichen sind.
Beispiel: Wenn Sie in einem Fluss angeln, können Sie mit dem Boot auf die strudelnden Stellen oder in die Nebenarme zugreifen, in denen sich oft große Barsche oder Zander aufhalten. Solche Stellen sind vom Ufer aus meist nicht zu erreichen, bieten aber einen idealen Lebensraum für Raubfische.
Für das Angeln an der Küste bieten sich spezielle Touren an, bei denen Sie direkt vom Boot aus auf Wolfsbarsch, Makrele oder Dorsch angeln können. Die Vielfalt der Fischarten und die unterschiedlichen Angelmethoden machen das Bootsangeln an der Küste besonders spannend.
Technik und Ausrüstung: Vom Boot aus noch erfolgreicher angeln
Wer vom Boot aus angeln möchte, sollte auf die richtige Ausrüstung setzen. Eine stabile Angelrute, ein passender Köder sind dabei unverzichtbar.
Beispiel: Ein Echolot ist besonders hilfreich, wenn Sie in tieferen Gewässern angeln und den Fischbestand unter der Wasseroberfläche schnell lokalisieren wollen. Auch Live-Target-Technologie, die den Köder attraktiv für Raubfische macht, ist ein weiteres nützliches Tool, um den Fangerfolg zu steigern.
Sicherheit beim Angeln vom Boot
Beim Bootsangeln gibt es eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen, die Sie beachten sollten, um Unfälle zu vermeiden. Dazu gehören:
- Schwimmwesten: Tragen Sie immer eine, vor allem bei rauem Wetter oder auf größeren Gewässern.
- Wetterbedingungen im Auge behalten: Achten Sie auf plötzliche Wetterumschwünge, besonders an der Küste.
- Kommunikationsmittel: Ein Funkgerät oder ein Handy kann im Notfall Leben retten, vor allem auf größeren Gewässern oder beim Angeln auf See.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat die Broschüre Sicherheit auf dem Wasser veröffentlicht, die dabei helfen soll, sich mit den geltenden Regeln vertraut zu machen. Sie enthält wichtige Tipps und Hinweise für eine sinnvolle Sicherheitsausrüstung sowie für den Schutz der Pflanzen- und Tierwelt in und an unseren Gewässern.
Mehr Erfolg und Abenteuer auf dem Wasser
Angeln vom Boot aus bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die das Angelerlebnis auf ein neues Level heben. Sie erreichen nicht nur schwer zugängliche Angelplätze, sondern können auch von der Mobilität und Flexibilität profitieren, die das Boot bietet. Ein Bootsführerschein ist dabei unerlässlich für Ihre Sicherheit und hilft Ihnen, rechtlich abgesichert unterwegs zu sein. Mit der richtigen Ausrüstung und etwas Übung werden Sie feststellen, dass das Angeln vom Boot aus nicht nur erfolgreich, sondern auch ein echtes Abenteuer ist. Egal ob im Süßwasser oder an der Küste – das Boot öffnet Ihnen neue Türen zu spannenden Angelmöglichkeiten.